English food? Yes, please!

English food? Yes, please!

„Langweilig” und „deftig und heftig” waren lange die meistgebrauchten Worte, um die englische Küche zu beschreiben. Diese Adjektive gehören zum Glück der Vergangenheit an, denn die englische Küche von heute setzt auf einen Mix aus alten und modernen Einflüssen.

Fotos: Anne Faber

Die englische Küche verbindet man im Allgemeinen eher nicht mit kulinarischen Höhepunkten. Das Nationalgericht Fish & Chips, Black Pudding, Haggis sowie Weißbrot- Sandwiches mit Mayonnaise haben dafür gesorgt, dass man bei englischen Gerichten vor allem an fettig-deftige Gerichte denkt, die nicht jedermanns Geschmack sind. Dabei hat sich in der englischen Küche in den letzten Jahren so einiges getan: Immer mehr Köche experimentieren mit traditionellen englischen Gerichten – und interpretieren diese auf neue Art und Weise. Kreative junge Köche vereinen so Tradition und Moderne und verhelfen der britischen Küche zu einem neuen Gesicht.

„Cuisine anglaise“
Die britische Küche hatte nicht immer einen schlechten Ruf: Im 19. Jahrhundert stand die sogenannte „cuisine anglaise“ für eine besonders exquisite und besondere Kochkunst. Der Grund war folgender: Als größte Kolonialmacht der Geschichte hatte England Zugang zu den exotischsten Zutaten und den außergewöhnlichsten Gewürzen. Mit dem Niedergang des Kolonialreiches war es dann hiermit vorbei: Die Beschaffung der exotischen Zutaten war zu schwierig und teuer geworden.

Multikulti auf dem Teller
Die kulinarischen Einflüsse aus dieser Zeit, vor allem aus China und Indien, sind aber auch heute noch deutlich spürbar. Auch die Einwanderer, die ab 1922 nach England kamen, trugen dazu bei, dass die englische Küche abwechslungsreicher und bunter wurde. So kommt es, dass heutzutage Currys ebenso feste Bestandteile der britischen Küche sind wie der traditionelle Sonntagsbraten. Besonders das bekannte „Chicken tikka masala” wird als inoffizielles Nationalgericht wahrgenommen. Britische Speisen zeichnen sich seit einer Weile auch durch ungewohnte Kombinationen verschiedener Geschmacksrichtungen aus, wie dies zum Beispiel beim Lammfleisch mit Minzsauce der Fall ist.

TV-Köche
Der Trend, traditionelle britische Gerichte auf moderne Art und Weise umzusetzen, entstand übrigens schon in den 1970ern. Seitdem erfreute sich die „New British Cuisine“ wachsender Beliebtheit. Neben der Neuinterpretation der traditionellen britischen Küche wird vor allem – ähnlich zu der Slow-Food-Bewegung – auf hochwertige Zutaten gesetzt. Verfechter dieser Küche sind so populäre Köche wie Heston Blumenthal oder der noch bekanntere TV-Koch Jamie Oliver.

anne

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