Stimmt es eigentlich, dass … ?

Um Lebensmittel, Ernährung und Co. ranken sich diverse Essensmythen. Aber was ist eigentlich dran an diesen Geschichten? Ernährungswissenschaftlerin Silke Reste-meyer klärt auf.

aufgedeckt

Darf man Spinat oder Pilze aufwärmen?
Pilz- und Spinatgerichte gehören zur Aufbewahrung direkt in den Kühlschrank. Wurden sie nicht zu lange warmgehalten, ist das Aufwärmen kein Problem. Für das Aufwärmen gilt: schnell durcherhitzen, wobei eine Kerntemperatur von 70 °C erreicht werden sollte. Säuglinge sollten vorsichtshalber keine aufgewärmten Speisen erhalten.

Kriegt man beim Naschen von rohem Teig Bauchschmerzen?
Wenn einmal etwas mehr Teig genascht wird, kann das vorkommen. Denn Backtriebmittel wie Hefe oder Backpulver sorgen dafür, dass sich Gase im Teig bilden und der Kuchen aufgeht. Dieses Gas kann aber auch Bauchschmerzen bzw. ein unangenehmes Völlegefühl verursachen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät vom Verzehr von rohem Teig, der rohe Eier enthält, ab. Mit den Eiern können Salmonellen in den Teig gelangen und sich dort bereits ab sieben Grad Celsius vermehren. Erst beim Backen sterben sie ab. Kuchenteig sollte daher immer mit frischen Eiern zubereitet und nicht länger als 30 Minuten ungekühlt stehen gelassen werden. Besonders Kinder reagieren auf Salmonellen sehr empfindlich.

Lassen tierische Fette den Cholesterinspiegel steigen?
Lebensmittel tierischer Herkunft sind reich an gesättigten Fettsäuren, z. B. Butter, Sahne, Schweineschmalz, Fleisch oder Wurstwaren. Eine erhöhte Zufuhr von Gesamtfett und gesättigten Fettsäuren führt zu einem Anstieg der Cholesterinkonzentration im Blut.

Ist ein Schnaps nach fettem Essen gut für die Verdauung?
Alkohol betäubt die Nerven im Magen. Das mindert das unangenehme Völlegefühl. Alkohol wird aber bevorzugt verdaut, daher bleiben fettige Speisen nach einem Schnaps sogar länger im Magen.

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?
Der weit verbreitete Irrtum, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, konnte wider-legt werden. Moderate Kaffeemengen (ca. 3-4 Tassen/Tag) können zur täglichen Flüssigkeitsbilanz dazu gezählt werden.

Lässt zu viel Salz den Blutdruck steigen?
Untersuchungen in vielen Ländern zeigen eine Beziehung zwischen Speisesalzkon-sum und der Häufigkeit des Bluthochdrucks. Abhängig von der genetischen Veranla-gung gibt es Personen, bei denen eine überhöhte Speisesalzzufuhr zu Bluthochdruck führt. Umgekehrt wirkt eine speisesalzarme Kost bei vielen Bluthochdruck-Patienten blutdrucksenkend.

Ist Margarine gesünder als Butter?
Pflanzliche Öle und Fette sind reich an wertvollen ungesättigten Fettsäuren und sollten generell gegenüber tierischen Fetten mit vielen gesättigten Fettsäuren bevorzugt wer-den. Da die Zufuhr von Streichfett nicht in großen Mengen erfolgen sollte, ist es für den gesunden Menschen aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht entscheidend, ob Butter oder Margarine verwendet wird. Dies ist auch Geschmackssache.

Essensmythen

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