Asiatisches Frühstück

Der asiatische Kontinent begeistert nicht nur mit einer malerischen Landschaft und faszinierenden Kulturstätten, sondern auch mit kulinarischer Vielfalt, die weit über einfache Nudeln und Reis hinausgeht. Der Tag beginnt natürlich auch in Asien mit einem nahrhaften Frühstück, bei dem aber bei Weitem nicht nur ein Butterbrot oder Müsli auf den Tisch kommt.

1. Essen mit allen Sinnen

Mahlzeiten werden im asiatischen Raum regelrecht zelebriert. Nicht nur der Geschmack, auch die Farbe, die Form und der Geruch sind von entscheidender Bedeutung. Das Frühstück wird in der Regel mit genügend Zeit sehr früh am Morgen im Kreis der Familie eingenommen. Wer dagegen zeitig ins Büro muss oder nicht für sich allein kochen will, isst in einem Restaurant oder bekommt einen Snack an einem Straßenstand.

2. Andere Länder, andere Sitten

Da Asien eine Größe von mehreren Millionen Quadratkilometern umfasst, unterscheiden sich die Frühstücksgewohnheiten und Speisen regional mitunter stark. Beispielsweise werden im Großteil Chinas kaum Milchprodukte gegessen, wohingegen in Zentralasien Fleisch- und Milchprodukte regelrecht dominieren wie u. a. in der Mongolei. Das Frühstück ist bei den Mongolen die wichtigste Mahlzeit des Tages, und traditionelle Rezepte werden mit Fleisch und Mehl bereitet. Dazu zählt beispielsweise auch Murmeltierfleisch, das hier als Delikatesse gilt.

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3. Lieber zu viel als zu wenig

Essen muss stets ausreichend auf dem Tisch stehen, da es als unschicklich gilt, die Hauptspeisen gänzlich aufzuessen. Bei Mahlzeiten in großer Runde wirft es außerdem ein schlechtes Licht auf den Gastgeber, da so der Eindruck entsteht, er habe sich nicht mehr leisten können. Wichtige Gäste sitzen meist neben dem Gastgeber und bekommen die besten Stücke aus den verschiedenen Hauptspeisen.

4. Kaffee, Tee oder Suppe?

Üblicherweise werden die Gerichte in Asien von früh bis spät warm serviert. Zum Frühstück trinken die Asiaten selten Tee oder gar Kaffee, sondern nehmen eine Reis- oder Nudelsuppe zu sich. Erst im Anschluss an die morgendliche Suppe trinken beispielsweise die Menschen in Vietnam Tee und Kaffee in Kombination.

5. Gerne deftig in China

Bereits zum Frühstück wird in Asien gerne herzhaft gegessen. Eine übliche Speise in China sind da die sogenannten Jiaozi. Dabei handelt es sich um mit Chinakohl oder Hackfleisch gefüllte Teigtaschen, die entfernt an die Maultaschen hierzulande erinnern. Auch die frittierten Teigstangen namens Baozi werden gerne zum Frühstück gegessen, genauso wie Shaomai, ein Reisgericht im Teigmantel mit Fleisch, Pilzen und Sojasoße.

6. Phở in Vietnam, Reis in Indonesien

In Vietnam beginnt kein Tag ohne eine Portion Phở. Die Reisbandnudelsuppe gibt es auf der Straße in mobilen Garküchen, sie ist mit Rindfleisch oder Huhn angereichert. In Indonesien gibt es dagegen eine Schüssel Reis in Kombination mit mehreren Soßen, von denen mindestens eine süß schmeckt. Dass Reis in Indonesien unverzichtbar ist, beweist eine Begrüßungsform des Landes. Der Frage „Wie geht’s dir?“ entspricht im Indonesischen die Frage: „Hattest du heute Morgen schon eine Schüssel Reis?“

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7. Superfood Kimchi

Auch in Laos frühstückt man gerne Suppe mit Reisnudeln, Gemüse, Fischsoße und wahlweise Fleisch. Ebenfalls beliebt ist Klebereis mit getrocknetem Rindfleisch, gewürzt mit Zucker und Salz. In Korea variiert man dagegen zwischen Reissuppe, Reisbrei, Fisch und Kimchi. Bei Kimchi handelt es sich um eine eingelegte Kohlbeilage. Mittlerweile hat es aufgrund seines hohen Vitamingehalts den internationalen Status eines Superfoods erreicht.

8. Fisch und Ei in phillipinischen Küchen

Bei den Philippinen ist klar: Bei über 7000 Inseln geht nichts ohne Fisch und Meeresfrüchte. Ein typisches Frühstück ist da das Bangsilog: ein Gericht, bestehend aus Bangus, dem sogenannten Milkfish, in Kombination mit Reis und gebratenen Eiern. Doch Achtung! Das Gericht ist nichts für schwache Nerven: Bei dieser Mahlzeit werden sämtliche Bestandteile des Bangus verwendet inklusive Kopf und Innereien.

9. So isst man unterm Dach der Welt

Aufgrund der speziellen Lage findet man in der tibetischen Küche besondere regionale Produkte, da hier die Landwirtschaft wegen des Klimas stark eingeschränkt ist. Die einfachste Mahlzeit Tibets mit dem Namen Tsampa wird auch besonders gerne zum Frühstück gegessen. Hier wird gemahlene Gerste mit Buttertee angerührt und anschließend zu einem Brei oder zu Teigkugeln geformt. Gegessen wird diese Spezialität Tibets süß, herzhaft oder in der Suppe.

10. Schmatzen ja, Schnäuzen nein

Wer erstmals im asiatischen Raum reist und speist, wird sich womöglich über die Tischsitten der Asiaten wundern: Hier wird geschmatzt und geschlürft, was das Zeug hält. Dies ist hier alles andere als unsittlich, sondern dient schlicht und einfach dem schnelleren Abkühlen der Speisen. Dagegen ist das Naseputzen am Tisch eine absolute Unart, dafür sollte unbedingt die Toilette aufgesucht werden. Wer gerne scharf und heiß isst, wird um den einen oder anderen Gang Richtung Waschraum während des Essens wohl nicht herumkommen.

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